ko.produkt ist ein freies Theaterensemble aus Oldenburg. 2010 von Marga Koop gegründet, sucht ko.produkt in den Inszenierungen der ausgewählten Themen und Stücke seither nach neuen Wegen, um klassische Darstellungsformen mit experimentellen ästhetischen Ansätzen zu verbinden. Die Produktionen bieten durch ihre sinnliche Qualität Projektionsflächen für den Zuschauer und lassen gesellschaftlich wichtige Themen reflektierbar werden.
In den ersten Produktionen hat sich ko.produkt dabei speziell der weiblichen Perspektive auf Gesellschaft und den sich immer wieder neu formierenden Geschlechteridealen gewidmet. Als wiederkehrendes Muster vermochten diese Inszenierungen einen Bogen von der Historie in die Moderne zu spannen, indem sie Frauentypen verschiedener Epochen thematisieren und ihre Rolle in gesellschaftlichen Wandelprozessen beleuchten. Dabei scheinen die Schicksale dieser Frauen in nahezu jeder anderen Zeit, an jedem anderen Ort wiederholbar – als gäbe es trotz aller Weiterentwicklung gesellschaftlicher Normen und Sichtweisen gewisse Konstanten, die alles überdauern, die universellen Anspruch haben.
In jüngerer Zeit hat das Ensemble seinen inhaltlichen Fokus erweitert. So thematisieren die aktuellen Produktionen gesamtgesellschaftliche Phänomene sowie moderne Rollenbilder und Lebenswelten von Frauen und Männern. Nach wie vor überzeugen die Stücke mit ihrer individuellen, oft experimentellen Ästhetik und lassen Fragen nach den Spielarten von Geschlechteridentität und -individualität anklingen.
Sieben erfolgreiche Produktionen sind bisher entstanden: „Shakespeare’s Will“ (2010 als deutsch-kanadische Produktion), 2012 „Meine tolle Scheidung“ von Geraldine Aron und 2014 „Venus im Pelz“ von David Ives, „Träume werden Wirklichkeit“ von Christian Lollike und „Über die Kunst, seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten“ von George Perec. Zu den neueren Produktionen gehören „Jeeps“ von von Nora Abdel-Maksoud und „Liebe / Eine argumentative Übung“ von Sivan Ben Yishai.